Eltern von Vorschulkindern haben häufig den Wunsch, ihre Sprösslinge zusätzlich zum Vorschulprogramm im Kindergarten auch in den eigenen vier Wänden altersgerecht zu fördern und sie auf diese Weise optimal auf die Einschulung und auf ihr Leben als Erstklässler vorzubereiten. Ein sehr lobenswertes Vorhaben, das zum Beispiel mit Arbeitsblättern speziell für Vorschüler in die Tat umgesetzt werden kann. Wir erklären, worauf Sie bei der Auswahl eines Arbeitsblatts für Vorschüler achten sollten, und geben praktische Tipps zur Arbeitsblatt-Vorschule-Nutzung.
Arbeitsblatt Vorschule: Sind Arbeitsblätter „out“?
Wenn Sie sich schon einmal die Zeit genommen haben, um im Keller oder auf dem Dachboden alte Blöcke, Ordner und Hefte aus Ihrer Schulzeit durchzusehen, ist Ihnen höchstwahrscheinlich eines aufgefallen: Es wurde unglaublich viel mit Übungsblättern gearbeitet. In den vergangenen Jahrzehnten waren Arbeitsblätter gewissermaßen das Lernmaterial Nummer 1, auf das Lehrer unabhängig vom Fach gerne und reichlich zurückgegriffen haben – höchstens der Sportlehrer kam ohne sie aus. Aber wie sieht es heute aus? Stehen Arbeitsblätter immer noch hoch im Kurs oder sind sie eher als Reliquien einer vergangenen Zeit anzusehen, die längst durch neuere, modernere Materialien abgelöst wurden und nur noch im Unterricht älterer Lehrer zum Einsatz kommen? Spätestens nach der Einschulung Ihres Kindes werden Sie wissen: Arbeitsblätter sind alles andere als „out“. Sie spielen nach wie vor eine große Rolle und werden vor allem in den unteren Klassen ergänzend zu Übungsheften und Lehrbüchern zuhauf eingesetzt. Sollten Sie Ihr Kind also mit Unterstützung von Arbeitsblättern auf die Schule vorbereiten wollen, treffen Sie damit noch immer den Nerv der Zeit und müssen sich definitiv keine Sorgen darüber machen, „zu altbackene“ Materialien zu verwenden. Tatsächlich hat die Arbeit mit Übungsblättern sogar einige Vorteile, auf die wir später in diesem Beitrag noch genauer zu sprechen kommen.
Merkmale: Woran Sie ein gutes Arbeitsblatt Vorschule erkennen
Suchen Sie online nach einem geeigneten Arbeitsblatt Vorschule für Ihr Kind, werden Sie mehr als nur fündig: Google zeigt Ihnen postwendend tausende Vorlagen an, die Sie einfach und zumeist sogar kostenlos herunterladen und dann ausdrucken können. Die große Auswahl ist einerseits begrüßenswert, andererseits macht sie die Angelegenheit natürlich etwas unübersichtlich und erschwert es, Materialien zu finden, die wirklich gut zu Ihrem Kind und dem, was Sie mit Ihrer Förderung im Sinn haben, passen. Und: Längst nicht alle Arbeitsblätter, die das Netz zu bieten hat, sind vor dem Hintergrund einer effektiven, altersgerechten Förderung uneingeschränkt zu empfehlen. Deshalb sollten Sie sich etwas Zeit nehmen, um sich die verfügbaren Materialien in Ruhe anzusehen, und dabei auf die Kriterien, die ein gutes Arbeitsblatt für die Vorschule auszeichnen, achten.
Klarer Themenschwerpunkt
Erfahrungsgemäß haben sich Arbeitsblätter mit klarem Themenschwerpunkt bewährt. Sprich: Das Übungsblatt sollte sich entweder mit den Zahlen oder mit den Buchstaben, dem Zeichnen oder den Formen auseinandersetzen und nicht etwa in einem willkürlichen Durcheinander zwischen verschiedenen Themen hin und her springen. Ein Arbeitsblatt sollte sich nur einer Lernthematik widmen, sodass sich Ihr Kind voll und ganz darauf konzentrieren kann.
Übersichtlicher Aufbau beim Arbeitsblatt Vorschule
Eine vollgestopfte, überladene Seite wirkt wenig einladend und kann schon auf den ersten Blick dazu führen, dass Ihrem Kind sofort die Lust darauf vergeht, sich mit dem Übungsblatt auseinanderzusetzen. Deshalb sind Arbeitsblätter, die übersichtlich aufgebaut sind und wenige, klar erkennbare und präzise voneinander getrennte Aufgaben beinhalten, zu bevorzugen.
Sinnvolle Struktur
Jedes Arbeitsblatt sollte einer sinnvollen Struktur folgen. Das bedeutet zum Beispiel, dass sich die Aufgaben in ihrer Schwierigkeit der Reihe nach leicht steigern und nicht etwa eine sehr schwere Aufgabe vor einer kinderleichten steht. Im Idealfall sind die Aufgaben innerhalb eines Übungsblatts so angeordnet, dass das Schwierigkeitslevel stetig und nur kleinschrittig steigt – das fördert die Motivation und gewährleistet einen Lerneffekt, der nicht mit einem Gefühl der Überforderung einhergeht. Das Kind wird nur vor Herausforderungen gestellt, die es – vorbereitet durch die vorherigen Übungen – auch bewältigen kann, was Frust und Demotivation vorbeugt.
Übungen auf dem Arbeitsblatt Vorschule entsprechen dem Lernstand
Es versteht sich eigentlich von selbst, dennoch möchten wir den Aspekt nicht gänzlich unter den Tisch fallen lassen: Ein Arbeitsblatt für die Vorschule muss unbedingt dem Lernstand des Kindes entsprechen. Die Übungen sollten weder zu leicht und dadurch langweilig noch zu schwer und damit überfordernd sein, sondern möglichst genau zu den Fähigkeiten Ihres Kindes passen.
Selbsterklärende Aufgaben
Selbstverständlich können Sie Ihr Kind bei der Arbeit mit Übungsblättern begleiten und ihm unter die Arme greifen, falls Fragen bezüglich der korrekten Bearbeitung der Aufgaben aufkommen. Wirklich durchdachte, kindgerechte und maximal fördernde Arbeitsblätter zeichnen sich jedoch durch die selbsterklärende Gestaltung der Übungen aus. Ihr Kind sollte optimalerweise also in der Lage dazu sein, die dargestellten Übungen ohne eine zusätzliche Erklärung ihrerseits zu verstehen.
Abwechslungsreiche Übungsansätze
Um die Neugier Ihrs Kindes wachzuhalten und es immer wieder zum Üben zu motivieren, sollten Sie Arbeitsblätter wählen, die abwechslungsreich gestaltet sind und nicht etwa zehn Übungen auflisten, die allesamt nach demselben Schema zu bearbeiten sind.
Liebevolle Gestaltung
Zu guter Letzt gibt es Pluspunkte für eine liebevolle Aufmachung: Arbeitsblätter, die beispielsweise mit kindgerechten Illustrationen versehen sind, sind verglichen mit eher formalen Materialien zu bevorzugen.
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Für Kreative: Arbeitsblätter selbst gestalten
Sie können etwas Zeit erübrigen und möchten sicherstellen, dass jedes Arbeitsblatt zu 100% zum Lernstand Ihres Kindes passt? Dann sollten Sie in Erwägung ziehen, selbst aktiv zu werden und einige Arbeitsblätter nach dem Motto „Do it yourself“ herzustellen. Das ist mit einem gewissen Aufwand verbunden, macht aber auch Spaß und garantiert, dass jedes Arbeitsblatt perfekt auf Ihren Vorschüler abgestimmt ist. Tipps und Anregungen rund um DIY-Arbeitsblätter liefert Ihnen dieser Beitrag.
Tipp: Arbeitsblatt Vorschule an die Jahreszeiten anpassen
Sollten Sie sich dafür entscheiden, tiefer in die DIY-Arbeitsblatt Thematik eintauchen zu wollen, möchten wir Ihnen noch einen weiteren Artikel empfehlen. Unser Beitrag „Vorschule Arbeitsblätter: Ideen nach Jahreszeiten und saisonalen Anlässen“ versorgt Sie mit jeder Menge Inspiration zur kreativen Arbeitsblattgestaltung angelehnt an wichtige Termine und Feierlichkeiten, die das Jahr zu bieten hat.
Übrigens: Als Ergänzung zu abwechslungsreichen Arbeitsblättern eignen sich unsere Lernhefte optimal. Nachfolgend möchten wir Ihnen einen kleinen Einblick in unser bunt gemischtes Sortiment geben:
Mehr Ordnung: Vorschul-Arbeitsblätter praktisch aufbewahren
Eltern von Grundschülern kennen die Problematik: Anstatt sie sauber abzuheften, werden die Arbeitsblätter achtlos in den Schulranzen gestopft, wo sie zerknittert und durcheinander ihr Dasein fristen. Steht eine Klassenarbeit an, wird die Suche nach den Blättern, die zum Lernen benötigt werden, zur Herkulesaufgabe. Dem können Sie mit einem einfachen Ordnungssystem, das für Ihr Kind mit möglichst wenig Aufwand verbunden ist, entgegenwirken. Anstatt Ringbücher zu kaufen, bei denen Ihr Kind die Blätter noch lochen muss, bevor es sie einordnen kann, können Sie Klemmhefter anschaffen. Hier muss das Arbeitsblatt lediglich mit etwas Druck hineingeschoben werden und schon sitzt es ordentlich an Ort und Stelle. Zuhause können Sie zusätzlich ein Ablagesystem einführen, in das Arbeitsblätter, die im Unterricht nicht mehr gebraucht werden, sortiert nach Fächern eingeordnet werden können. Auf diese Weise beherrschen Sie nicht nur das Chaos, sondern reduzieren auch das Gewicht der ohnehin nur allzu oft viel zu schweren Schultaschen.
Lernhefte vs. Arbeitsblätter – Vor- und Nachteile auf dem Prüfstand
Die Alternative zur Vorschul-Förderung mit Arbeitsblättern stellen Lernhefte dar. Diese Materialien bündeln eine Vielzahl von Übungen in einem praktischen Heft und eliminieren das Problem herumfliegender Arbeitsblätter von vorneherein. Das muss aber nicht zwangsläufig bedeuten, dass solche Hefte den altbekannten Arbeitsblättern in jedem Fall und immer vorzuziehen sind. Schließlich kann es nicht schaden, das Bearbeiten und Abheften von Arbeitsblättern vor der Einschulung zu üben – denn in der Schule wird Ihr Kind in jedem Fall damit konfrontiert. Außerdem wirken Arbeitsblätter auf manche ABC-Schützen motivierender als Lernhefte, was einen einfachen Grund hat: Der Umfang eines einzelnen Arbeitsblatts ist überschaubar, während das Kind bei einem Lernheft immer direkt vor Augen hat, wie viele Seiten ihm noch bevorstehen. Dennoch: Auch Lernhefte haben ihre Vorzüge und sind nicht umsonst sehr beliebt. Warum nutzen Sie also nicht beide Optionen? Legen Sie sich einige passende Lernhefte zu und ergänzen Sie diese durch selbstgemachte, individuelle Arbeitsblätter für „zwischendurch“. Geeignete Lernhefte für Vorschüler, die unterschiedliche Themenbereiche in verschiedenen Schwierigkeitsgraden aufgreifen, hält unser Shop für Sie bereit.
Arbeitsblätter-Frust: Von Arbeitsblättern und Wutausbrüchen
Auch wenn wir es natürlich nicht hoffen, ist Ihnen folgende Situation vielleicht bekannt: Sie tischen Ihrem Sprössling ein sorgsam ausgewähltes oder vielleicht sogar selbstgemachtes Arbeitsblatt auf und aus dem neugierigen Lernenden wird im Handumdrehen ein wütendes Kind, für das feststeht, dass es dieses Arbeitsblatt Vorschule ganz bestimmt nicht bearbeiten wird. Das Blatt wird vom Tisch gefegt oder zerknüllt, es wird aufgestampft und geschrien, heftig mit dem Kopf geschüttelt und vielleicht gar geweint. Hoppla, das haben Sie sich aber anders vorgestellt. Was nun? Einatmen, ausatmen, nachfragen. Was Sie auf keinen Fall tun sollten, ist darauf zu beharren, dass dieses Arbeitsblatt jetzt bearbeitet wird. Denn der Unwillen und die scheinbar absolut übertriebene Reaktion Ihres Kindes haben einen Grund. Und bei vielen Kindern im Vorschulalter ist es ein- und derselbe: Überforderung. Nicht etwa mit der spezifischen Aufgabe, die auf dem verschmähten Arbeitsblatt auf Ihr Kind gewartet hätte, sondern vielmehr von den Lernanreizen und gesteigerten Ansprüchen allgemein.
Während Kindergartenkinder in den ersten beiden Jahren im Kindergarten häufig kaum gezielt gefördert und mit konkreten Lernaufgaben konfrontiert werden, ändert sich dies oftmals schlagartig mit Eintritt ins Vorschulalter. Plötzlich darf das Kind an Vorschul-Gruppenangeboten im Kindergarten teilnehmen, die Rede ist von „Einschulung“ und „Schulvorbereitung“ und auch Zuhause scheint sich viel – in den Augen des Kindes zu viel – um das Lernen zu drehen. Es ist nicht überfordert mit den Lerninhalten, aber irritiert und frustriert davon, dass es nun ständig etwas lernen soll. Und zwar nicht im Spiel, sondern ganz gezielt und konzentriert anhand von Aufgaben, vor die es gestellt wird. Ob diese auf einem Arbeitsblatt, in einem Buch oder in einem Lernheft stehen, ist egal. Das Kind hat die Schnauze voll vom Lernen, noch bevor die Schulzeit überhaupt begonnen hat. In diesem Fall besteht dringender Handlungsbedarf. Sie sollten das Verhalten Ihres Kindes nicht auf die leichte Schulter nehmen, sondern respektieren und die Lern-Notbremse ziehen. Verstauen Sie die Lernmaterialien für einige Tage oder sogar Wochen in einer Schublade und verzichten Sie darauf, täglich nachzufragen, ob Ihr Kind vielleicht Lust darauf hat, sich im Zählen oder Schreiben zu üben. Solange Sie sich relativ sicher sind, dass die Antwort „Nein“ lauten wird, sollten Sie die Frage gar nicht erst stellen.
Es gilt nun, das Lernen, das Zuhause und im Kindergarten natürlich nur aus den besten Absichten in den Vordergrund gestellt wird, hintenanzustellen und dem Kind zu erlauben, etwas Distanz zwischen sich und den „Ernst des Lebens“ zu bringen. Sprechen Sie gegebenenfalls auch mit den Betreuenden im Kindergarten und entwickeln Sie gemeinsam einen Plan für das weiterführende Vorgehen, mit dem alle Beteiligten – allem voran Ihr Kind – gut leben können. In den meisten Fällen löst sich das Problem mit etwas Abstand und Geduld von selbst und Ihr Kind wird nach einer angemessenen Pause vom Lernen vielleicht sogar eigeninitiativ nach einem Arbeitsblatt Vorschule fragen.