Vorschulübungen: Spielerische Förderung an der frischen Luft

Die Sonne lässt sich fast täglich blicken, die Tage werden länger und in so manchem Garten sind schon die ersten Krokusse oder Narzissen zu sehen: Der Frühling ist da. Und mit ihm beginnt der Teil des Jahres, der Kinder wie Erwachsene vermehrt an die frische Luft lockt und zum Draußensein einlädt. Wenn Sie Ihr Kind im Vorschulalter in der Frühjahrs- und Sommerzeit fördern, dafür aber nicht drinnen an den Schreibtisch „fesseln“ möchten, dürfen Sie sich in diesem Beitrag auf zehn Ideen für Vorschulübungen, die im Garten, im Wald und auf Spaziergängen durch die Natur gemacht werden können, freuen.

Vorschulübungen im Garten

Wir starten mit fünf Vorschulübungen, die Sie im heimischen Garten durchführen können. Sollten Sie keinen Garten haben, ist das auch kein Problem: Unternehmen Sie einen Ausflug in den nächstgelegenen Park und üben Sie dort.

Zahlensuche

Sie brauchen:

  • Moosgummi
  • Stift und Schere

Und so geht’s:

Fertigen Sie zunächst die Zahlen von eins bis neun aus Moosgummi an. Alternativ können Sie die Ziffern auf Karton-Kärtchen schreiben und diese laminieren oder fertig gekaufte Zahlen aus Holz oder Kunststoff verwenden. Bevor die Zahlensuche beginnt, verstecken Sie die Ziffern im Garten. Ihr Kind darf sich im Anschluss auf die Suche danach machen, die Zahlen aber nur in der richtigen Reihenfolge einsammeln. Heißt: Findet es zuerst die Zwei, muss es sich merken, wo diese liegt, und weitersuchen, bis es die Eins gefunden hat. Mit der Eins in der Hand kann es dann die Zwei abholen und sich auf die Suche nach der Drei begeben, sofern es diese nicht zuvor schon entdeckt hat und nur noch einsammeln muss. Damit kein Frust aufkommt, sollten Sie die niedrigen Zahlen vergleichsweise schlecht verstecken, sodass sie tendenziell zuerst gefunden werden und die Zahlenreihe zügig aufgebaut werden kann. Um für Abwechslung zu sorgen, können Sie das Prinzip auch umkehren: Dann gilt es, zuerst die Neun zu finden, dann die Acht und zuletzt die Eins. 

Vorschulübungen Anfangsbuchstaben zuordnen

Sie brauchen:

  • Moosgummi
  • Stift und Schere

Und so geht’s:

Stellen Sie Moosgummibuchstaben her oder schreiben Sie die Buchstaben von A bis Z auf Karton-Kärtchen und laminieren Sie diese. Nehmen Sie die Lettern mit und gehen Sie gemeinsam mit Ihrem Kind in den Garten. Ihr Kind darf sich nun einen Gegenstand aussuchen – zum Beispiel die Schaukel, einen Baum oder eine Gießkanne – und hat die Aufgabe, herauszufinden, welcher der mitgebrachten Buchstaben der Anfangsbuchstabe des gewählten Gegenstands ist. Natürlich können Sie es dabei unterstützen, indem Sie zum Beispiel nur zehn Buchstaben zur Auswahl stellen oder das ganze Wort mehrfach laut wiederholen. Ist der richtige Buchstabe gefunden, geht es weiter zum nächsten Gegenstand, den nun Sie bestimmen dürfen. Diese Vorschulübung können Sie auch in leicht abgewandelter Form durchführen: Lassen Sie Ihr Kind in diesem Fall zuerst einen Buchstaben auswählen und dann einen Gegenstand im Garten suchen, der mit dem jeweiligen Buchstaben beginnt.

Ich sehe was, was du nicht siehst (Vorschulübungen-Version)

Das altbekannte Spiel „Ich sehe was, was du nicht siehst“ ist Ihnen sicherlich nicht fremd. Vielleicht haben Sie es selbst in Ihrer Kindheit gerne gespielt – umso besser, denn dann wissen Sie bereits, worum es geht. Falls nicht, folgt hier eine kurze Erklärung: Ein Spieler sucht sich ein Objekt in seiner Umgebung aus und merkt sich dieses, ohne seinem Mitspieler zu verraten, welches es ist. Logisch, schließlich soll der Mitspieler es anschließend erraten. Dafür bekommt er einen ersten Tipp, der sich auf die Farbe des jeweiligen Objekts bezieht. Spieler 1 sagt also beispielsweise: „Ich sehe was, was du nicht siehst, und das ist gelb.“ Spieler 2 darf dreimal raten. Landet er keinen Treffer, gibt Spieler 1 einen weiteren Tipp und verrät damit die Form des Objekts, also zum Beispiel „Ich sehe was, was du nicht siehst, und das ist gelb und rund.“ Wieder hat Spieler 2 drei Versuche, bevor die letzte Raterunde mit einem dritten Tipp beginnt, welcher den Anfangsbuchstaben des Objekts, à la „Ich sehe was, was du nicht siehst, und das ist gelb, rund und beginnt mit S“, offenbart. Sollte Spieler 2 noch immer nicht richtig liegen, löst Spieler 1 auf und darf nochmals als Tippgeber spielen. Sobald Spieler 2 einmal richtig rät, werden die Rollen getauscht: Spieler 2 wird zum Tippgeber und Spieler 1 darf raten.

Muster im Sand

Sie brauchen:

  • Sandkasten oder Tablett mit Sand
  • Kochlöffel
  • Gabel
  • Tischtennisball

Und so geht’s:

Ebnen Sie den Sand im Sandkasten beziehungsweise auf dem Tablett mit den Händen, sodass eine möglichst glatte Oberfläche entsteht. Legen Sie einen Kochlöffel, eine Gabel, einen Tischtennisball und/oder andere Gegenstände, mit deren Hilfe sich verschiedene Linien und Muster in den Sand ziehen lassen, bereit. Ihr Kind kann diese Gegenstände und seine eigenen Hände und Fingerchen verwenden, um den Sand nach Belieben zu gestalten. Es kann zum Beispiel Spiralen mit der Gabel zeichnen, eine Linie aus Kreisen mit dem Tischtennisball kreieren oder einen Teil der Fläche mithilfe des Kochlöffelstiels wild punkten. Das macht Spaß, fördert nebenbei aber auch die feinmotorischen Fähigkeiten und ist somit eine gute Vorschulübung zur Vorbereitung auf das Schreiben mit Stift und Papier.

Durststiller

Sie brauchen:

  • Eine kleine Gießkanne
  • Wasser
  • Pflanzen

Und so geht’s:

Je mehr Sonnenstunden der Tag hat, desto durstiger werden die Pflanzen in Ihrem Garten. Mit dieser Vorschulübung wird Ihr Kind zum Gärtner und darf die Pflanzen mit Wasser versorgen. Befüllen Sie dafür eine kleine Gießkanne mit Wasser und begleiten Sie Ihr Kind von Pflanze zu Pflanze. Ihr Kind soll das Wasser dabei nicht einfach ausschütten, sondern in kleine Schlucke unterteilen und mitzählen. Denn: Nicht jede Pflanze hat gleich viel Durst. Sie geben die Anzahl an Schlucken, die eine Pflanze erhalten soll, an, und Ihr Kind zählt die Schlucke Wasser, die es der Pflanze zukommen lässt, laut mit. Auf diese Weise übt es sich im Zählen und trainiert durch das Portionieren sein motorisches Geschick – außerdem besteht keine Gefahr, dass die Pflanzen unkontrolliert „ertränkt“ werden.

Übrigens: Wenn das Wetter mal nicht mitspielt, können Sie Ihr Kind mit unseren Übungsheften optimal in den eigenen vier Wänden fördern. Für Vorschüler kommen unter vielem anderem diese Produkte infrage:

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Vorschulübungen auf Spaziergängen

Gibt es etwas Schöneres, als bei strahlendem Sonnenschein einen gemeinsamen Spaziergang zu unternehmen? Vermutlich nicht. Damit es Ihrem Vorschüler auch auf ausgedehnten Spaziergängen nicht langweilig wird und die Förderung nicht zu kurz kommt, können simple Übungen integriert werden. Ein paar Beispiele gefällig? Los geht’s:

Wie viele Schritte?

Bei dieser einfachen Vorschulübung geht es darum, zu schätzen, wie viele Schritte zwischen dem aktuellen Standort und einem beliebigen, nicht allzu weit entfernten Zielort liegen. Der Zielort kann beispielsweise eine Kreuzung, ein Busch, ein Waldrand oder ein Laternenpfahl sein. Bestimmen Sie einen Zielort und fordern Sie Ihr Kind dazu auf, zu schätzen, wie viele Schritte es machen muss, um dort anzukommen. Geben Sie dann selbst eine Schätzung ab und überprüfen Sie gemeinsam, wer richtig liegt, indem Sie weitergehen und Ihre Schritte mitzählen. Gewonnen hat selbstverständlich, wer besser geschätzt hat.

Rechts, links, vor, zurück

Nutzen Sie den Spaziergang mit Ihrem Kind, um das Verständnis von Begrifflichkeiten wie „vor“, „zurück“, „rechts“ und „links“ zu fördern. Sie und Ihr Kind dürfen beim gemeinsamen Gehen abwechselnd bestimmen, wohin der jeweils nächste Schritt führt. Rufen Sie zum Beispiel „links“, machen Sie beide einen Schritt nach links, sagt Ihr Kind dann „zurück“, steht als nächstes ein Schritt zurück auf dem Plan. So kommen Sie zwar nicht unbedingt schnell voran, haben aber garantiert jede Menge Spaß dabei. Sie können die Optionen dabei nach Belieben erweitern, beispielsweise um „hoch“ (einmal hochspringen), „runter“ (in die Hocke gehen), „schnell“ (drei Schritte rennen) und „langsam“ (drei Schritte in Zeitlupe gehen).

ABC-Lauf

Wenn Ihr Kind bereits Bekanntschaft mit dem Alphabet gemacht hat, können Sie aus dem Spaziergang einen ABC-Lauf machen. Ihre gemeinsame Mission: Im Laufe des Spaziergangs das ABC in der richtigen Reihenfolge aufsagen. Das Knifflige daran ist, dass Sie einen Buchstaben immer nur dann sagen dürfen, wenn sich in Ihrer aktuellen Umgebung ein Objekt, ein Tier oder eine Person befindet, dessen/deren Bezeichnung mit dem jeweiligen Buchstaben beginnt. Sie spielen bei dieser Vorschulübung nicht gegeneinander, sondern bilden ein Team, sodass sich Ihre Einfälle gegenseitig ergänzen und – hoffentlich –  zu einem vollständigen ABC zusammenfügen können.

Vorschulübungen im Wald

Für viele Kids ist der Wald ein besonders spannender Ort voller möglicher Abenteuer. Sofern sich in Ihrer Gegend ein Wald befindet, den Sie bequem erreichen können, bietet sich Ihnen die wunderbare Möglichkeit, aufregende Ausflüge hinein ins abenteuerliche, verheißungsvoll duftende Grün mit Ihrem Kind zu machen. Im Sinne der Förderung können Sie diese direkt mit einer der folgenden beiden Vorschulübungen verbinden:

Montags-Künstler

Sie brauchen:

  • Zwei Taschen, dicke Plastiktüten oder leichte Körbe
  • (Picknick-)Decke

Und so geht’s:

Jeweils gewappnet mit einer Tasche, werden Sie und Ihr Kind im Wald zuallererst zu fleißigen Sammlern. Bestücken Sie die Taschen mit allerlei natürlichen Materialien, die Sie finden können, wie etwa mit Steinen, kleinen Ästen, Moos, trockenen Beeren, Nüssen, Blättern und Tannenzapfen. Finden Sie dann ein Plätzchen, an dem Sie die Picknickdecke ausbreiten können, und machen Sie es sich gemütlich. Was nun folgt, ist eine Variante des beliebten Spiels „Montagsmaler“, bei dem der eine Spieler erraten muss, was der andere zeichnet. Anstatt zu zeichnen, nutzen Sie Gegenstände aus Ihrer Wald-Sammlung, um zu erratende Bilder zu legen. Sobald richtig geraten wurde, werden die Rollen getauscht: Ihr Kind wird zum „Montags-Künstler“ und Sie übernehmen den Part des Ratenden.   

Natürliche Formen in Vorschulübungen nutzen

Sie brauchen:

  • Moosgummi
  • Schere und Stift

Und so geht’s:

Fertigen Sie zur Vorbereitung dieser Vorschulübung Formen aus Moosgummi an: einen Kreis, ein Quadrat, ein Rechteck, ein Dreieck und ein Trapez. Begeben Sie sich dann gemeinsam mit Ihrem Kind und den Formen in den Wald. Lassen Sie Ihr Kind eine Form wählen und machen Sie sich zusammen auf die Suche nach Dingen, die dieser Form entsprechen oder ihr zumindest nahekommen. Ihr Kind kann die Moosgummiformen nutzen, um sie optisch mit dem, was ihm im Wald so begegnet, zu vergleichen. Sobald Sie drei passende Dinge gefunden haben, geht es weiter mit der nächsten Form.

Tipp: Lernhefte mit Vorschulübungen als Ergänzung bei schlechtem Wetter

So schön das Lernen und Entdecken in der Natur ist, gibt es doch immer wieder Tage, an denen das Wetter gegen einen Spaziergang, einen Tag im Garten oder einen Ausflug in den Wald spricht. Zur Förderung Ihres Kindes in den eigenen vier Wänden bieten sich altersgerechte Lernhefte – zum Beispiel mit Schwungübungen oder Aufgaben zum Kennenlernen erster Buchstaben – an. Damit Sie auch bei Regenwetter gut ausgestattet sind und es Ihnen nicht an Vorschulübungen für drinnen mangelt, können Sie direkt einen Blick in unseren Shop werfen. Dort erwarten Sie Lernhefte mit Übungen für Vorschüler, die Ihren kleinen Liebling optimal auf die Schule vorbereiten.