Feinmotorik fördern für Linkshänder: Worauf sollten Eltern achten?

Das Thema Händigkeit beschäftigt viele Eltern mit Kindern im Kindergarten- und Vorschulalter. Man versteht darunter die bevorzugte Verwendung einer Hand für die Ausführung von Tätigkeiten, wobei diese Bevorzugung vor allem bei feinmotorischen Bewegungen zum Ausdruck kommt. Bei Rechtshändern wird die rechte Hand als dominante Hand bezeichnet, bei Linkshändern entsprechend die linke. Während linkshändige Kinder in früheren Zeiten strikt „umgeschult“ wurden, weiß man heute, dass es Linkshändigkeit vielmehr gezielt zu fördern, anstatt zu untergraben gilt. Woran die Händigkeit bei Kindern zu erkennen ist und worauf Eltern beim Feinmotorik fördern für Linkshänder achten sollten, wird in diesem Beitrag erklärt. 

„How to“ Händigkeit bei Kindern erkennen

Sie fragen sich, ob Ihr Kind eigentlich Links- oder Rechtshänder ist? Das ist manchmal gar nicht so eindeutig zu erkennen. Zwar beginnt die Entwicklung der Händigkeit ab dem achten Lebensmonat und ist bei vielen Kids schon im Alter von zwei Jahren stark ausgeprägt, manche Kinder „experimentieren“ aber deutlich länger mit beiden Händen. Um Ihr Kind angepasst fördern zu können, ist es für Sie als Eltern grundsätzlich wichtig, die Händigkeit Ihres Sprösslings zu erkennen. Das gelingt vor allem durch genaues Beobachten des Kindes im Alltag, und zwar über mehrere Tage und Wochen hinweg. Wie eingangs erwähnt, wird die dominante Hand insbesondere dann verwendet, wenn motorisch anspruchsvolle Tätigkeiten ausgeführt werden. Für interessante Beobachtungen bezüglich der Händigkeit eigenen sich zum Beispiel folgende Situationen mit zugehörigen Fragestellungen:

  • Mit welcher Hand putzt das Kind sich die Zähne?
  • Welche Hand nutzt es, um den Wasserhahn aufzudrehen?
  • Setzt das Kind beim Spiel mit Bauklötzen eher die rechte oder linke Hand ein?
  • Mit welcher Hand platziert es Puzzleteile?
  • Welche Hand verwendet das Kind, um sich die Haare zu bürsten?
  • Zieht es Reißverschlüsse eher mit links oder rechts zu?
  • Mit welcher Hand greift das Kind nach einem Gegenstand, der ihm mittig gereicht wird?
  • Mit welcher Hand gibt es „High-Five“?
  • Welche Hand nutzt das Kind, um mit dem Finger zu zeigen?
  • Welche Hand übernimmt beim Schuhebinden den „kniffligen Part“?
  • Mit welcher Hand verwendet es Stifte, Scheren und Klebestifte eher?

Instabile Händigkeit: Was tun, wenn die Händigkeit ständig wechselt?

Während der Großteil der Kinder schon in den ersten Lebensjahren eine klare Präferenz in Sachen Händigkeit zeigt, gibt es auch Kids mit instabiler Händigkeit. Will heißen: Mal wird eher die linke, dann wieder vermehrt die rechte Hand genutzt – für Außenstehende scheinbar vollkommen willkürlich. Eltern fällt es dann oft schwer, den Entwicklungsprozess geduldig weiter abzuwarten, ohne Einfluss zu nehmen. Doch gerade das ist von essentieller Bedeutung! Versuchen Sie nicht, Ihr Kind zu einer „Entscheidung“ für eine dominante Hand zu drängen. Diese Entscheidung ist schließlich eigentlich gar keine, denn Händigkeit ist angeboren. Kinder, die beide Hände ungefähr gleichviel nutzen, zählen in aller Regel nicht zu den sehr seltenen Beidhändern, sondern wechseln zwischen Nachahmung und dem Folgen des Körpergefühls. Mal benutzen sie instinktiv die Hand, die der Händigkeit entspricht, mal versuchen sie, ihr Umfeld durch das Nutzen der anderen Hand zu imitieren. Dieses Phänomen betrifft überwiegend linkshändige Kids mit rechtshändigem Umfeld, doch auch Rechtshänder sind davon nicht ausgenommen. Sitzt ein rechtshändiges Kind beispielsweise einem rechtshändigen Erwachsenen beim Essen gegenüber, beginnt es möglicherweise, Gabel und Messer vertauscht zu halten, um den Erwachsenen zu spiegeln. Was ist aber nun zu tun, wenn eine instabile Händigkeit vorliegt? In vielen Fällen gar nichts. Sofern das Kind das fünfte Lebensjahr noch nicht erreicht hat, empfiehlt es sich, abzuwarten und sich darauf zu beschränken, die Händigkeit nicht aktiv beeinflussen zu wollen. Sollte im Alter von fünf Jahren noch immer keine ausgeprägte Händigkeit erkennbar sein, kann eine sogenannte Händigkeitsuntersuchung Sinn ergeben.

Übrigens: Egal ob für Rechts- oder Linkshänder – unsere Lernhefte sind immer eine gute Wahl! Einige kindgerechte Produkte zur Förderung der Feinmotorik möchten wir Ihnen nicht vorenthalten:

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Sinn und Ablauf der Händigkeitsuntersuchung

Untersuchungen zur Bestimmung der Händigkeit werden sowohl von Kinderärzten als auch von Lern- und Ergotherapeuten für Kinder angeboten. Sinn und Zweck des Ganzen ist es, mehr Klarheit bezüglich der angeborenen Händigkeit zu erhalten, um Kinder individueller und angepasster fördern zu können. Im Rahmen der Untersuchung erfolgt eine intensive Beobachtung des Kindes bei der Ausführung verschiedener Tätigkeiten. Gegebenenfalls sind mehrere Termine im Abstand weniger Wochen erforderlich, damit eine zuverlässige „Diagnose“ gestellt werden kann. Ob eine Händigkeitsuntersuchung bei Ihrem Kind angemessen ist, hängt von verschiedenen Faktoren ab und sollte mit dem betreuenden Kinderarzt sowie eventuell zusätzlich mit den Erzieherinnen, die Ihr Kind tagtäglich im Kindergarten erleben, abgesprochen werden.

Gibt es Unterschiede beim Feinmotorik fördern für Linkshänder und Rechtshänder?

Entgegen der Annahme, die sich lange Zeit über hielt, inzwischen aber als überholt gilt, sind Linkshänder motorisch nicht weniger geschickt als gleichaltrige Rechtshänder. Unterschiede in der motorischen Entwicklung gehen zumeist darauf zurück, dass oftmals von der Rechtshändigkeit ausgegangen wird, weshalb linkshändigen Kindern eine weniger passgenaue Förderung zuteilwird. Hilfreiche Praxistipps zum Feinmotorik fördern für Linkshänder geben wir Ihnen zum Ende dieses Artikels an die Hand. An dieser Stelle sei zunächst einmal gesagt: Jedes Kind – egal ob rechts- oder linkshändig – profitiert von einer altersgerechten Förderung der feinmotorischen Fähigkeiten. Die Unterschiede, die zu berücksichtigen sind, beziehen sich nicht auf die Art der Förderung, sondern lediglich auf die optimal passenden Materialien und Utensilien. Sollte Ihr Kind Linkshänder sein, sollten Sie die Händigkeit nach Möglichkeit nicht zum „großen Thema“ machen. Stellen Sie ohne viel Aufhebens für Linkshänder geeignete Materialien zur Verfügung und leisten Sie sachliche Aufklärungsarbeit, falls Ihr Kind Sie auf sein „Anderssein“ anspricht. Denn: Wenn die Händigkeit laufend zum Thema wird, ist es gut möglich, dass Ihr Kind damit beginnt, seine Linkshändigkeit als Problem wahrzunehmen – ein Problem, das eigentlich gar keines ist.  

Feinmotorik fördern für Linkshänder – 4 Wege der Feinmotorik-Förderung

Wie angesprochen, unterscheidet sich das Feinmotorik fördern für Linkshänder nicht wesentlich von der Förderung für Rechtshänder. Sinnvoll ist in jedem Fall eine abwechslungsreiche Förderung, die zum jeweiligen Entwicklungsstand des Kindes passt. Nachfolgend zeigen wir vier erprobte Wege der Feinmotorik-Förderung auf:

Feinmotorik im Alltag fördern

Die Feinmotorik ist eine Kompetenz, die sich wunderbar im Alltag trainieren lässt. Immerhin verlangen extrem viele alltägliche Tätigkeiten – vom Schuhebinden über das Tischdecken und Umziehen bis hin zum Blumengießen – feinmotorisches Geschick. Laden Sie Ihr Kind dazu ein, solche Aufgaben selbstständig zu bewältigen, um seine Feinmotorik ganz alltäglich zu verbessern.

Spielerische Lernideen für die Feinmotorik-Förderung

Beliebt bei Kids jeder Altersstufe sind Lernspiele, die das Lernen mit jeder Menge Spaß verbinden. Ideen für solche Spiele, die die Feinmotorik in den Mittelpunkt stellen, liefert Ihnen unser Beitrag zum Thema.

Feinmotorik fördern für Linkshänder mit Feinmotorik Spielzeug

Es gibt auch spezielle Spielzeuge zu kaufen, welche die Feinmotorik ansprechen. Aber Achtung: Nicht alle dieser Toys eigenen sich gleichermaßen für Links- und Rechtshänder. Bei Lernspielzeug, das für Linkshänder gedacht ist, sollten Sie vor dem Kauf also ganz genau hinschauen und prüfen, ob das jeweilige Produkt den Bedürfnissen Ihres Kindes gerecht wird. Eine Auswahl lehrreicher Feinmotorikspielzeuge haben wir in diesem Artikel für Sie zusammengestellt.

Feinmotorik fördern mit Lernheften

Eine weitere gute Möglichkeit der Feinmotorik-Förderung stellen Lernhefte, zum Beispiel mit altersgerechten Schwungübungen in verschiedenen Schwierigkeitsstufen, dar. Neugierig? Mit einem Klick hier gelangen Sie direkt zu unserem Shop und können unser Angebot an liebevoll gestalteten Lernheften durchstöbern.

Feinmotorik fördern für Linkshänder – Praxistipps für (rechtshändige) Eltern

Das Feinmotorik fördern für Linkshänder kann Eltern vor eine kleine Herausforderung stellen. Vor allem dann, wenn sie selbst Rechtshänder sind. Die folgenden Tipps und Hinweise helfen Ihnen dabei, Ihr linkshändiges Kind feinmotorisch adäquat zu fördern:

Das passende Umfeld zum Feinmotorik fördern für Linkshänder

Eigentlich logisch, aber zu bedeutsam, um nicht erwähnt zu werden: Linkshänder brauchen den Platz, den Rechtshänder rechts brauchen, auf der linken Seite. Beim Basteln, Schneiden, Malen, Schreiben und Co. sollten Sie sicherstellen, dass Ihr Kind seinen linken Arm nutzen kann, ohne irgendwo anzuecken. So gilt es zum Beispiel, zu vermeiden, dass ein linkshändiges Kind nahe neben einem rechtshändigen Kind sitzt. Verwenden beide ihre dominante Hand, kommen sie sich nämlich schnell mit den Ellbogen in die Quere.

Perspektivwechsel

Wenn Sie sich unsicher sind, ob sich ein Spielzeug, ein Arbeitsplatz oder ein Lernmaterial für Ihr linkshändiges Kind eignet, können Sie einmal ganz bewusst versuchen, sich in die Perspektive des Linkshänders zu versetzen. Konzentrieren Sie sich und probieren Sie aus, wie gut Sie unter den gegebenen Umständen mit links agieren können.

Arbeitsmaterialien zum Feinmotorik fördern für Linkshänder

Die Standardausführung der meisten Arbeitsmaterialien ist für Rechtshänder gedacht. Glücklicherweise gibt es alles, was Kinder zum Lernen brauchen, auch in der Ausführung für Linkshänder. Um gleiche Voraussetzungen zu schaffen und Ihrem Kind keine unnötigen Steine in den Weg zu legen, sollten Sie Ihm nach Möglichkeit zur Händigkeit passende Materialien zur Verfügung stellen. Dazu gehören mitunter:

Linkshänderscheren

Linkshänderscheren sind quasi gespiegelt aufgebaute „normale“ Scheren. Bei ihnen liegt der obere Scherenschenkel links außen, sodass aus der Perspektive des Linkshänders ein freier Blick auf die Schnittführung möglich ist.

Spitzer für Linkshänder

Vielleicht fragen Sie sich jetzt, was genau an einem Spitzer auf die Händigkeit ausgelegt ist. Hier geht es um die Drehbewegung: Anders als beim „Rechtshänderspitzer“, wird beim „Linkshänderspitzer“ die meiste Kraft entfaltet, wenn der Stift mit links nach außen gedreht wird. Ein spezieller Spitzer für Linkshänder kann mit der linken dominanten Hand also ergonomischer verwendet werden.

Linkshänderlineal

Beim Lineal für Linkshänder befindet sich die Null rechts außen, wodurch linkshändige Nutzer es geschickter einsetzen können. Es gibt allerdings einen Haken an der Sache: In den meisten Schulen wird mit dem Zahlenstrahl gearbeitet, der andersherum aufgebaut ist. Bei Kindern kann dieser Umstand zu Verwirrung führen. Deshalb ist abzuwägen, ob ein Linkshänderlineal mehr Vor- oder Nachteile mit sich bringt.

Füller für Linkshänder

Auch Füller gibt es für Links- und Rechtshänder. Der Unterschied ist hier im Aufbau der Fingerstützen sowie in der Abschrägung der Füllfeder zu finden.

Linkshänder-Computermaus – Feinmotorik fördern für Linkshänder am PC

Die Arbeit mit dem Computer erleichtern Sie Ihrem linkshändigen Kind, indem Sie eine symmetrisch gebaute Maus anschaffen. Diese kann links wie rechts verwendet werden und ist somit unabhängig von der Händigkeit nutzbar.

Blöcke für Linkshänder

Bei den klassischen Collegeblöcken ist links eine Ringspirale angebracht, die Linkshänder beim Malen und Schreiben stört. Besorgen Sie also unbedingt Blöcke ohne Ringspirale oder Ringblöcke für Linkshänder, bei denen sich die Spirale auf der rechten Seite befindet.

Lesertipp: Feinmotorik fördern (für Linkshänder) mit Schwungübungen

Sie möchten direkt mit dem Feinmotorik fördern für Linkshänder beginnen? Dann starten Sie doch mit einigen Schwungübungen, die neben der Feinmotorik auch die Konzentrationsfähigkeit Ihres Kindes trainieren und sich zum Üben der korrekten Stifthaltung eignen. Kostenlose Arbeitsblätter mit Schwungübungen zu unterschiedlichen Themenbereichen finden Sie hier.