Feinmotorik fördern Grundschule – Die wichtigsten Fragen und Antworten

Die motorische Entwicklung von Kindern beginnt bereits im Mutterleib und schreitet in den ersten Lebensjahren stetig voran. Wie die meisten kindlichen Fähigkeiten, entwickelt sich dabei auch die Feinmotorik teilweise in starker Abhängigkeit zur Förderung, die dem Kind zuteilwird. Und wer denkt, die feinmotorische Entwicklung sei zum Zeitpunkt der Einschulung bereits vollumfänglich abgeschlossen, irrt sich. In diesem Beitrag beantworten wir die wichtigsten und meistgestellten Fragen zum Thema „Feinmotorik fördern Grundschule“ und gehen in diesem Zuge mitunter auf Förderungsmöglichkeiten zuhause, Anforderungen in der Schule und Erkennungsmerkmale feinmotorischer Defizite ein.

Feinmotorik fördern Grundschule: Warum ist Feinmotorik überhaupt wichtig?

Der Begriff Feinmotorik beschreibt einen Teilbereich der Motorik, der oftmals als Gegenstück zur Grobmotorik dargestellt wird. Die Feinmotorik bezieht sich dabei auf die kleinen, präzisen Bewegungen, die in der Hauptsache von Fingern und Händen ausgeführt werden. Beispiele für feinmotorische Bewegungen sind das Greifen, das Klatschen und das Zeigen mit dem Finger. Hält man sich vor Augen, welche ganz alltäglichen Tätigkeiten ohne feinmotorisches Knowhow unmöglich wären, wird schnell klar, welch große Bedeutung der Feinmotorik zufällt. Immer dann, wenn Sie sich die Schuhe binden, die Zähne putzen, ein Glas Wasser eingießen, eine Textnachricht tippen, einen Zopf flechten, Kontaktlinsen einsetzen, das Gesicht waschen, den Kaffee umrühren oder auch den Haustürschlüssel im Schloss drehen, ist Ihre Feinmotorik gefragt. Kurzum: Ganz ohne feinmotorisches Geschick wären Sie auf jede Menge Hilfe angewiesen, um den Alltag zu bewältigen. Daher ist es unglaublich wichtig, die feinmotorische Entwicklung von Kindern im Auge zu behalten und gegebenenfalls fördernd zu unterstützen.

Welche Fähigkeiten gehören zur Feinmotorik?

Damit feinmotorische Bewegungen gelingen können, müssen mehrere verschiedene Fähigkeiten zusammenspielen und ineinandergreifen. Auf die „Stützpfeiler-Kompetenzen“ der Feinmotorik gehen wir nachfolgend in aller Kürze einzeln ein:

Muskelspannung und -kraft

Die Grundvoraussetzung für die Ausführung motorischer Bewegungen ist die Muskelspannung. Logisch: Wo kein Muskel aktiv wird, findet keine Bewegung im Körper statt. Für präzise Bewegungen darf Muskelspannung aber nicht nur „irgendwie“ aufgebaut werden. Nein, sie muss genau dosiert und vor allem auch in ausreichender Länge gehalten werden können. Für Kinder ist gerade das Dosieren ihrer Kraft bei feinmotorischen Bewegungen teils eine große Herausforderung. Sie müssen zunächst lernen, ihren Körper und dessen Kraft einzuschätzen – leichter gesagt als getan, wenn sich sowohl Körper als auch Kraft in rasantem Tempo weiterentwickeln.

Körperwahrnehmung und -gefühl

Womit wir bei der Körperwahrnehmung beziehungsweise beim Körpergefühl wären. Wir Erwachsene wissen in nahezu jeder Situation gefühlt instinktiv, wo sich unser Körper im Raum befindet, welches Körperteil wo und wie platziert ist und welche Bewegung in welcher Geschwindigkeit und mit wie viel Kraft ausgeführt werden muss, um ein bestimmtes Ziel zu erreichen. Bei Kindern ist das nur allzu oft ganz anders. Sie müssen über Monate und Jahre hinweg Erfahrungen mit ihrem Körper und dessen Potenzialen sammeln, um zu einer solch ausgeprägten Körperwahrnehmung zu gelangen. 

Koordination

Koordination und Motorik sind untrennbar miteinander verknüpft. Geht es um die Feinmotorik, wird allem voran die sogenannte Augen-Hand-Koordination zum Kernthema. Damit ist die Verknüpfung dessen, was die Augen sehen, mit dem, was die Hände tun, gemeint. Ein Beispiel: Wenn Sie eine Tasse vor sich im Raum stehen sehen und deren Henkel dann gezielt mit den Fingern greifen, findet Augen-Hand-Koordination in Perfektion statt. Auch diese Fähigkeit ist nicht angeboren, sondern entwickelt sich Stück um Stück.

Reaktionsfähigkeit

Zu guter Letzt ist die Reaktionsfähigkeit zu nennen. Diese wird insbesondere dann gebraucht, wenn feinmotorische Bewegungen in einem dynamischen Umfeld stattfinden. Sprich: Immer dann, wenn sich die Umstände im Raum, in dem die feinmotorische Regung ausgeführt wird, verändern – sie also nicht zu 100% statisch und somit gleichbleibend sind – ist die Reaktionsfähigkeit von zentraler Bedeutung für das Gelingen der Bewegung. Beispiele hierfür wären das Fangen eines Balls oder das Beschreiben eines Blatts Papier auf einem wackeligen Tisch.

Welche feinmotorischen Fähigkeiten sollten Kinder bei der Einschulung bereits haben?

Je näher der Tag der Einschulung rückt, desto drängender werden folgende Fragen in den Köpfen vieler Eltern: Ist mein Kind gut vorbereitet? Kann es alles, was es können muss, um in der Schule zurechtzukommen? Oder sind andere Kids vielleicht schon viel weiter? Unser Tipp: Erstmal tief durchatmen und sich mit dem Thema “Feinmotorik fördern Grundschule” befassen. Es ist normal, dass sich solche Fragen aufdrängen, in aller Regel ist die Sorge jedoch unbegründet. Vor allem deshalb, weil sich Kinder individuell unterschiedlich entwickeln, und es demnach absolut nichts Außergewöhnliches ist, wenn das eine Kind feinmotorisch schon etwas mehr kann als das andere. Lehrer können ein Lied davon singen. Trotzdem gibt es natürlich Dinge, bei denen es durchaus vorteilhaft ist, wenn das Kind sie beim Zeitpunkt der Einschulung bereits selbstständig erledigen kann. Dazu zählen mitunter das Schuhebinden, das Umziehen für den Sportunterricht, das Aus- und Einräumen des Mäppchens, das Abheften von Arbeitsblättern, der Umgang mit Kleber und Schere und das Essen mit Besteck. Alles Aktivitäten, die ein gewisses Maß an feinmotorischem Geschick erfordern.

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Feinmotorik fördern Grundschule: Wie wird die Feinmotorik in der Grundschule gefördert?

In der Grundschule wird die Feinmotorik üblicherweise schon in der ersten Klasse intensiv gefördert. Eltern dürfen nach der Einschulung daher häufig beobachten, wie sich ihre Kinder in dieser Hinsicht rasant weiterentwickeln. In nahezu jedem Fach werden Dinge gelehrt, welche die Feinmotorik ansprechen: Seien es Fingerspiele als morgendliches Begrüßungsritual, das Basteln und Malen im Kunstunterricht, das Ausschneiden von Arbeitsmaterial, das Zupfen und Klimpern in der Musikstunde oder aber das Schreiben erster Zahlen und Buchstaben in Mathe und Deutsch. Das Schreiben stellt dabei sozusagen die Königsdisziplin dar und stellt die Feinmotorik ordentlich auf die Probe. Doch auch hier gilt natürlich: Die benötigten Fähigkeiten müssen sich entwickeln und das dauert. Es ist vollkommen normal, dass die ersten Lettern schwer zu entziffern sind und die ersten Zahlen etwas krakelig ausfallen. Übung macht den Meister.

Welche feinmotorischen Fähigkeiten besitzen Kinder zum Ende der Grundschulzeit?

Zum Ende der Grundschulzeit ist die Entwicklung der Feinmotorik vollumfänglich abgeschlossen. Das bedeutet jedoch nicht, dass nicht noch Luft nach oben ist. Kinder in diesem Alter beherrschen die Grundlagen der Feinmotorik routiniert, können ihr Geschick aber selbstverständlich weiter ausbauen und ihre Bewegungskompetenzen verfeinern.

Feinmotorik fördern Grundschüler: Wie können Grundschüler zuhause feinmotorisch gefördert werden?

Viele Eltern verlassen sich darauf, dass ihren Kindern in der Schule die Förderung zuteilwird, die sie brauchen. Das ist in aller Regel auch der Fall, dennoch ergibt es Sinn, die schulische Förderung durch fördernde Maßnahmen zuhause zu ergänzen. Im Optimalfall greifen die beiden Bausteine dabei ineinander: Die Förderung zuhause erfolgt abgestimmt auf das, was in der Schule gefordert und gefördert wird. Aus diesem Grund empfiehlt es sich, sich über den Lehrplan zu informieren und dazu passende fördernde Aktivitäten in den eigenen vier Wänden auszuwählen. Inspiration und Ideen liefern unsere Beiträge „Feinmotorik Übungen – 15 Spielideen zur Schulung der Feinmotorik“ und „Feinmotorik Spielzeug: Fördernde Spielzeuge für Groß und Klein“.

Woran sind Defizite in der Feinmotorik zu erkennen?

Während es, wie bereits erklärt, absolut normal ist, dass sich Kinder in ihrem individuellen Tempo entwickeln, gibt es durchaus Fälle, in denen es wichtig ist, genauer hinzusehen. Die Rede ist vom Vorliegen sogenannter motorischer Entwicklungsstörungen. Kinder, die davon betroffen sind, hinken Gleichaltrigen in Sachen Motorik deutlich hinterher, wobei sich ihre motorischen Fähigkeiten in relevantem Maße langsamer entwickeln. Manchmal kann es sogar so scheinen, als wäre die Entwicklung zum Stillstand gekommen. Dann sollten Eltern hellhörig werden, um bei Bedarf die nötigen Maßnahmen zur Unterstützung ihres Kindes ergreifen zu können. Doch woran sind feinmotorische Defizite überhaupt zu erkennen? Von diesen „Symptomen“ berichten Eltern besonders häufig:

  • Dinge werden auffallend oft versehentlich fallengelassen
  • Das Öffnen und Schließen von Reißverschlüssen, Schnürsenkeln und Knöpfen nimmt sehr viel Zeit in Anspruch
  • Beim Essen mit Besteck wird reichlich gekleckert
  • Das Werfen und Fangen von Bällen und anderen Gegenständen bereitet Schwierigkeiten
  • Vorlagen werden sehr unsauber ausgeschnitten, obwohl sich das Kind jede Menge Zeit lässt
  • Beim Ausmalen wird fleißig über den Rand hinausgekritzelt, obwohl sich das Kind bemüht
  • Stifte werden nicht korrekt gehalten, die Hand verkrampft schnell und das Schreiben verursacht Schmerzen
  • Die Schrift bleibt trotz Übung krakelig
  • Sämtliche feinmotorischen Tätigkeiten verlangen dem Kind extrem viel Konzentration ab

Sollten Sie einige dieser „Symptome“ bei Ihrem Kind beobachten, ist es ratsam, zunächst einmal mit den Lehrern, die Ihr Kind unterrichten, ins Gespräch zu kommen. Diese verfügen schließlich über jede Menge Erfahrung und können somit häufig sehr gut einschätzen, was „normal“ ist und ab wann Handlungsbedarf besteht. In einem nächsten Schritt können Sie zur weiteren Abklärung der Problematik einen Termin beim Kinderarzt Ihres Vertrauens vereinbaren. Dieser kann Ihnen dabei helfen, den Behandlungsbedarf einzuordnen und gegebenenfalls passende Förderungsangebote, zum Beispiel in Form von Ergotherapie, ausfindig zu machen.

Feinmotorik fördern Grundschule: Unterstützung durch altersgerechte Lernhefte

Sie möchten Ihr Kind zuhause effektiv fördern und benötigen altersgerechtes Übungsmaterial, das die feinmotorischen Fähigkeiten in den Fokus stellt? Dann lohnt sich ein Besuch unseres Shops. Dort finden Sie eine vielfältige Auswahl an liebevoll gestalteten Lernheften für Kinder jeden Alters. Wie wäre es zum Beispiel mit Schwungübungen, welche die Feinmotorik gezielt fördern und Ihr Kind optimal auf das Schreiben in Druck- und Schreibschrift vorbereiten? Als kleines Extra für Sie bieten wir kostenlose Arbeitsblätter mit solchen Schwungübungen zum Downloaden und Ausdrucken an. Mit einem Klick hier gelangen Sie direkt zur Übersicht der verfügbaren Arbeitsblätter.

Lesertipp: Motorische Fähigkeiten und ihre Bedeutung in der Kindesentwicklung

Sollten Sie direkt weiterlesen und noch mehr über die Feinmotorik und die motorische Entwicklung erfahren wollen, möchten wir Ihnen unseren Beitrag zum Thema “Motorische Fähigkeiten und ihre Bedeutung in der Kindesentwicklung” ans Herz legen. Der informative Artikel hält allerlei nützliches Wissen für Sie bereit und erklärt anschaulich den Zusammenhang zwischen der feinmotorischen Entwicklung und der Kindesentwicklung in anderen Bereichen.